Bananenblätter
Bananenblätter – umweltfreundlich und vielfältig einsetzbar
Anders als hierzulande wird in asiatischen und anderen Ländern nicht nur die Frucht der Bananenpflanze verzehrt oder zur Zubereitung köstlicher Gerichte verwendet. Eine Ausnahme sind Bananenblätter. Sie sehen dekorativ aus und sind vielfältig verwendbar.
Verwendungsmöglichkeiten von Bananenblättern
Als Ersatz für Teller
In tropischen Ländern, in denen Bananen gedeihen, werden die Blätter nicht nur zum Einwickeln von Zutaten verwendet. In Indien und vielen weiteren Ländern werden sie als Alternative zu Tellern benutzt. Durch das Servieren von Speisen auf den strapazierfähigen Bananenblättern lassen sich sowohl Abwasch als auch Müll vermeiden. Bananenblätter sind zudem kostengünstig und können im Garten selbst angebaut werden.
Nachhaltige und gesunde Alternative zu Alufolie
Alufolie ist ökologisch umstritten und ist als gesundheitsgefährdend eingestuft. Weil sie hitzebeständig ist, wird sie trotzdem besonders häufig beim Grillen verwendet. Sie sind eine kostengünstige, umweltfreundliche und gesunde Alternative zu Alufolie. Die großen Blätter sind enorm robust und deshalb auch gegen Glut, Feuer und hohe Temperaturen lange beständig.
Natürliches Färbemittel
Der aus den Blättern extrahierte Saft ist als natürliches Färbemittel verwendbar. Er eignet sich beispielsweise hervorragend zum Einfärben von Leder.
Als Baumaterial
Auf Plantagen werden Bananenblätter als Baumaterial für Schattenspender verwendet, damit Kokosnuss, Kaffee, Kakao und Mais optimal wachsen können. Aus den Blättern werden zudem stabile Schnüre und Dächer für Häuser gefertigt.
In zahlreichen Ländern in Süd- und Südostasien wurden Bananenblätter Jahrtausende als Papier verwendet.
Die Religiöse Bedeutung
Für Hindus und Buddhisten besitzen Bananenblätter eine große religiöse Bedeutung. Bei Zeremonien kommen sie deshalb als dekorative Komponenten zum Einsatz.
Eine lange Tradition besitzen Bananenblätter beim über die Landesgrenzen von Thailand hinaus bekannten Lichterfest Loi Krathong. Aus dem Strunk und den Blättern werden für die „Mutter des Wassers“ kleine Opferschalen gebastelt und mit Kerzen, Räucherstäbchen und Blüten dekoriert und nach Einbruch der Dämmerung aufs Wasser gesetzt. Der Anblick Hunderter dieser kleinen Flößchen ist atemberaubend. Es heißt, dass wenn die kleinen Bananenschiffchen auf dem Wasser davon treiben, auch Verunreinigungen der Seele, alles Böse und Ärger mitnehmen.
Einsatz in der Naturmedizin
In der traditionellen Medizin wird das Bananenblatt seit Jahrtausenden für äußere Anwendungen eingesetzt, um zum Beispiel Brandwunden, Geschwüre und Blasen zu heilen. Mehrere Studien diesbezüglich wurden mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass Bananenblätter antioxidativ und antibakteriell wirken und die Wundheilung unterstützen.
Diese heilende Wirkung führen Wissenschaftler auf die in den Blättern enthaltenen Polyphenole zurück. Einer davon ist EGCG (Epigallocatechingalla). EGCG ist auch in Grüntee enthalten. Bananenblätter enthalten zudem große Mengen Chlorophyll. Es unterstützt langsam heilende und großflächige Wunden und die Heilung von Akne. Dies wurde ebenfalls durch Studien bewiesen. Bananenblätter sind deshalb in den meisten afrikanischen Ländern ein traditionelles natürliches Heilmittel.
Einsatz als Wundauflage und Wickel
Besonders wirkungsvoll sind Bananenblätter als Verband bei Brandwunden. Die kühlende, wachsartige Oberfläche klebt nicht auf der Wunde, sodass ein schmerzfreier Verbandwechsel möglich ist. Dies beweist unter anderem eine mit 30 Probanden im Jahr 2003 durchgeführte Studie. Der Heilungsprozess wird zudem dadurch gefördert, weil das Bananenblatt die Wunde optimal vor Verunreinigungen schützt.
Von Forschern an der Jacobs University Bremen wurden in Bananenblättern mehr als 70 verschiedene Wirkstoffe, die für die heilende Wirkung verantwortlich sein könnten, entdeckt.
Bei der Anwendung von Bananenblättern als Wundverband muss zwingend darauf geachtet werden, dass es sich um Pflanzen aus biologischem Anbau handelt. Bevor das Blatt auf eine Wunde gelegt wird, muss es gründlich unter fließendem Wasser abgespült und anschließend zum Beispiel in einem Dampfdrucktopf desinfiziert werden.
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